Gibt es in Zukunft noch neue Trends?
Seit Jahren beobachten wir es bereits: Mode befindet sic in einem ständigen Kreislauf, in dem Trends schneller kommen und gehen als je zuvor. Was uns oft als „neu“ verkauft wird, fühlt sich zunehmend wie eine Wiederauflage des Vergangenen an. Nichts scheint wirklich neu – stattdessen werden alte Trends, die wir vielleicht sogar schon als „verbraucht“ abgestempelt haben, wieder aufgegriffen und neu verkauft oder eben in die Länge gezogen, ganz nach dem Motto "Ach, komm noch ein Jahr geht. Merkt doch keiner!".
Nostalgie trifft Gen Z – Eine Rückkehr der Y2K-Trends
Für uns Millennials mag es manchmal seltsam wirken, wenn plötzlich wieder die Teile gefeiert werden, die wir vor zwanzig Jahren getragen haben. Was uns wie ein Echo der Vergangenheit erscheint, ist für die GenZ ein neuer, aufregender Trend. Sie tragen die Outfits, die wir damals in den Tiefen unserer Jugend getragen haben, und lieben es. Teile, die wir früher als "typisch für die 2000er" abgetan haben, sind plötzlich wieder der Shit! Und ja, manches davon sieht tatsächlich (wieder oder immer noch) cool aus. Ein klarer Rückblick in die Vergangenheit, der uns eine gewisse Melancholie beschert. Doch das ist völlig normal, das alte Mode-Epochen neu aufgearbeitet werden. Und die Frage, die aufkeimt ist: Ist das tatsächlich schon so lange her?
Ein
Beispiel für diese verbrauchte Trendwiederholung ist das
Leopardenmuster. Auch wenn es in den letzten Jahren nie wirklich „weg“
war, wird es nun von Designern und Mode-Influencern wieder als „neu“
gefeiert. Dabei war es immer präsent in den letzten sechs Jahren. Diese
ständige und zu schnelle Wiederkehr von alten Mustern, Materialien und
Designs macht es schwer, eine klare Trennung zwischen dem, was „neu“ und
„alt“ ist, zu ziehen. Wir sehen das auch bei den Denim-Trends oder den
Schnitten, die nicht wirklich als „Trend“ zu betiteln sind, da sie so
stark variieren, dass jede mögliche Form und jeder Stil gleichzeitig
existieren kann, was ja wiederum die Bedeutung von des Wortes "Trend"
zunichte macht und ins Nichts zu verlaufen scheint.
Heute könnte man fast sagen, dass der wahre Trend darin besteht, dass es keinen echten Trend mehr gibt. Alles ist erlaubt, alles wird getragen, und nichts scheint wirklich "out" zu sein. Wo bleibt da noch der Überraschungsmoment, der Kick des Neuen? Die Modewelt hat sich so stark diversifiziert, dass alles und jeder Style gleichwertig nebeneinander existieren kann. Was anderseits gut ist, macht es aber leider auch etwas reizlos. Einzig und allein die Farben ändern sich von Saison zu Saison. Da bemerkt man dann einen Wechsel. Doch was bedeutet das für uns als Konsumenten und Liebhaber der Mode?
Heute könnte man fast sagen, dass der wahre Trend darin besteht, dass es keinen echten Trend mehr gibt. Alles ist erlaubt, alles wird getragen, und nichts scheint wirklich "out" zu sein. Wo bleibt da noch der Überraschungsmoment, der Kick des Neuen? Die Modewelt hat sich so stark diversifiziert, dass alles und jeder Style gleichwertig nebeneinander existieren kann. Was anderseits gut ist, macht es aber leider auch etwas reizlos. Einzig und allein die Farben ändern sich von Saison zu Saison. Da bemerkt man dann einen Wechsel. Doch was bedeutet das für uns als Konsumenten und Liebhaber der Mode?
Das Ende der Überraschungen – Die Schnelllebigkeit der Fast Fashion
Durch die Fast Fashion Industrie ist dieses Phänomen noch verstärkt worden. Jeder Trend, der noch „heiß“ ist, wird in einer Geschwindigkeit reproduziert und verbreitet, dass es kaum Zeit gibt, ihn wirklich zu genießen. Jede Woche gibt es neue Kollektionen, die mit neuen, „frischen“ Ideen aufwarten – aber ist es wirklich neu? Oft wird es nur schnell aufbereitet und in Massen produziert. Schnelles Marketing über Instagram und Tiktok geben den notwendigen Kaufimpuls für den neusten Drop, der dann in der nächsten Woche schon wieder out ist und dafür neue Kollektionen eingespielt werden, die dann wieder schnell gekauft werden. Wir besitzen dann mehr als wir brauchen oder tragen können. Meist deckt sich die Langlebigkeit der Produkte mit der Dauer eines schnellen Trends, damit immer wieder, immer mehr Nachschub gekauft wird. Dadurch verliert Mode ihren Charme und vor allem auch ihre Exklusivität. Wir sind ständig umgeben von neuen Designs und Outfits, die uns zum schnellen Konsum verleiten. Das Tempo wird durch die Sozialen Medien weiter angeheizt, sodass wir uns ständig dem Druck ausgesetzt fühlen, mit den neuesten Trends Schritt zu halten. Ein Teufelskreis - wenn man so will.
Die Frage, die sich viele stellen, ist: Warum fühlt sich das alles so gleichgültig an? Wo sind die Momente der Inspiration, die uns als Modebegeisterte noch wirklich begeistern können?
Fast Fashion und der Konsumwahn – Das Modeparadox
Natürlich ist es verständlich, dass Fast Fashion ein Teil unserer Modewelt ist – sie bietet uns erschwingliche, aktuelle Styles, die mit den neuesten Trends Schritt halten. Aber hier liegt das Problem: Es geht nicht mehr nur darum, sich für einen besonderen Anlass zu kleiden oder sich selbst auszudrücken, sondern immer mehr um den schnellen Konsum. Die Menge an Kleidungsstücken, die produziert und verkauft wird, ist einfach überwältigend (über die schlechten Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern wollen wir lieber gar nicht erst sprechen). Und das ist genau das, was den Reiz an Mode oft zerstört: Es gibt zu viel, es geht zu schnell, und es fehlt an Tiefe und Bedeutung. Mode sollte Spaß machen, aber nicht zu einem Spielzeug verkommen, das in jede noch so kleine Modewelle passt.
Die Entfremdung von der Modewelt – Ein Appell an die Kreativität
Als Frau mit einer großen Liebe zur Mode frage ich mich oft: Wo ist die Leidenschaft geblieben? Wo sind die Kollektionen, die uns überraschen, die unsere Sinne berühren und uns zum Staunen bringen? Die Mode, die wir heute sehen, scheint immer mehr von einer nüchternen, manchmal sogar langweiligen Produktionslogik bestimmt zu werden. Die großen Designer haben sich in den letzten Jahren ebenfalls immer stärker dem Schnelllebigkeitstrend angepasst – und mit ihnen die Kreativität. Mode ist heute oft das, was am schnellsten produziert werden kann, ohne sich wirklich um die langfristigen Auswirkungen oder die tiefere Bedeutung zu kümmern.
Was wir uns als Modebegeisterte wieder wünschen, ist die Rückkehr zu echten kreativen Ausdrucksformen. Wir sehnen uns nach Mode, die nicht nur ein weiteres Produkt sind, das uns in den nächsten Wochen langweilt, sondern nach Kleidung, die Geschichte erzählt, die eine Persönlichkeit widerspiegelt. Denn Mode war nie nur das, was wir trugen – sie war ein Spiegel unserer Zeit, unserer Kreativität und unserer Träume.
Vielleicht ist es an der Zeit, nicht nur Trends zu konsumieren, sondern wieder zu lernen, sie selbst zu prägen. Die Modewelt braucht keine weiteren Massenproduktionen – sie braucht Ideen, die zum Staunen anregen und uns wieder mit dem wahren Spirit der Mode verbinden.
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